(Es gibt bereits einen Beitrag, der den Titel „Expert*innenteams“ trug, dem habe ich jetzt ein „in eigener Sache“ vorangestellt. Zu viel Text, zu persönlich. Dieser Beitrag hier ist eine gekürzte und aktualisierte Version von https://klimawandelberatung.de/expertinnenteams/)
Wer sind Expert*innen und wie können sie klimawandelberaten?
Bevor ein Team von Expert*innen eine Beratung geben kann, müssen sich die Mitglieder des Teams auf Szenarien einigen, die sie für wahrscheinlich halten. Nicht Szenarien zum Fortschreiten der Klimakatastrophe, sondern Szenarien zum gesellschaftlichen Leben, das sich durch Klimaschutzmaßnahmen im Vergleich zu heute verändern wird.
Vorstellbar ist eine Art Workshop, in der die designierten Expert*innen anhand von Biografien realer Menschen (die zur Zeit u.a. über diese Website gesammelt werden) untereinander abstimmen, was sie zur Anpassung dieser Menschen an den gesellschaftlichen Wandel vorschlagen. Ob das überhaupt klappen kann, ist gar nicht klar. Denn natürlich sind sich Menschen bei so was wie möglichen Zukunftsszenarien (die eben noch nicht real existieren) niemals einig. Aber können sie sich so weit verständigen, dass einigermaßen stringente und sinnvolle Handlungsempfehlungen für eine Beratung dabei herauskommen können? Das ist eine Frage, die weit über meine Selbstreflexion hinausgeht, denn wir müssen uns ja unbedingt politisch und gesellschaftlich auf irgendwas einigen. Deshalb möchte ich diese Situation auch unbedingt dokumentieren und veröffentlichen – als Beitrag zu dieser Debatte darüber, wo wir eigentlich hinwollen und wie wir da hinkommen.
Vorteil daran, dass es unter den Expert*innen sicherlich unterschiedliche Vorstellungen geben wird ist natürlich, dass die ganze Unsicherheit und Ambivalenz schon in der Beratung Thema ist und die Berateten nicht erst danach damit konfrontiert werden, dass es da große Unsicherheiten gibt. Das habe ich ja auch schon ganz am Anfang auf das Werbeplakat oben auf der Website geschrieben: „Wir machen uns zusammen auf den Weg und sammeln dabei Erfahrungen und Ideen“. Diesen Geist braucht es doch in der Gesellschaft: Wir wissen nicht genau, wie es wird, was wir noch erreichen können und wie schlimm es überhaupt würde, wenn wir jetzt nichts tun – aber wir sind doch nicht blöd und riskieren eine Katastrophe.
Beitragsbild Lizenz: CC-BY 2.0: Tim Reckmann