In eigener Sache.

OK, vor anderthalb Jahren hatte ich die Idee mit der Klimawandelberatung und habe diese Seite aufgesetzt. Ein paar Tage hatte ich mich damit beschäftigt, dann musste ich mich um andere dringende Projekte kümmern. Seitdem ist unser eurotopia-Verzeichnis aktualisiert worden, mein Film wurde veröffentlicht, ein Haus wurde gebaut und ein Roman fertiggestellt. JETZT habe ich drei Monate „Zeit“, um mich wieder um die KWB zu kümmern – die mich nach wie vor begeistert. Vom Bauleiterjob (siehe oben den „Haus“-Link“) hab ich noch Einnahmen übrig, die mich drei Monate über Wasser halten sollten, außerdem habe ich für die KWB ein Stipendium der Investitionsbank Sachsen-Anhalt beantragt, das ist (Stand heute) noch in Bearbeitung (hier die Projektbeschreibung)(Nachtrag Juli: Stipendium wurde bewilligt und hat dazu geführt, dass sich dieses Projekt sehr gut entwickeln und spannende Prozesse anstoßen konnte).

Nach diesen drei Monaten – also Ende Juni – sollte ich dann wirklich mit der Recherche einer neuen Auflage des eurotopia-Verzeichnisses (siehe oben) beschäftigen – ist das eurotopia-Verzeichnis doch auch einer von etlichen Schlüsseln zu einer nachhaltigen Welt (Nachtrag Juli: Bis Mitte Juli arbeite ich mit Vollgas an der „Klimawandelberatung“, mit dem neuen eurotopia-Verzeichnis geht es dann kurz darauf weiter. Es gibt mittlerweile noch einen Kreuzbandriss zu versorgen sowie das übliche Grundrausch-Arbeitspensum…)

In den nächsten drei Monaten wird die KWB also mein „Projekt“ – neben restlichen Bauleitertätigkeiten (wenn die Haustechnikfirma nur endlich mal ganz fertig werden würde…), der Buchhaltung fürs letzte Jahr und einem kleinen Filmclip, den ich noch zugesagt habe (eine Art Minivorstellungsvideo für die Website unseres Ökodorf Sieben Linden). Davon, dass Talkshoweinladungen und Zeitungsinterviews zu meinem morgen erscheinenden Roman mich allzusehr ablenken werden, gehe ich gerade nicht aus – es gibt keine einzige Rezension, nirgendwo, und auch wenn ein kleiner Buchhändler, der mit A anfängt, schon 55 Stück gehortet hat, erwarte ich keine nennenswerten Verkaufszahlen und das ist auch ganz ok so. Dieses Buch hat Zeit, spielt sowieso in der Vergangenheit und macht in ein paar Jahren auch noch Spaß. Vielleicht kann ich mir eines Tages in ferner Zukunft mit den Tantiemen der Hollywood-Verfilmung meine Rente aufbessern.

Ich habe jetzt anderthalb Jahre lang bei sämtlichen politischen Hiobsbotschaften immer wieder gern an die KWB gedacht und mich auch (völlig irrational) ein bisschen damit beruhigt, dass ich mich ja bald damit beschäftigen werde (und dann alles gut wird) – aber das ist ja auch das Magische an so einem Kunstprojekt: Es kommt dem Autor immer wirklich relevant vor. In diesem Fall 🙂 ist es das natürlich auch, denn nach wie vor fehlt in der ganzen Diskussion und im ganzen Nachrichtenstrom die Vision des Wandels – wie die Welt aussehen kann, wenn wir den Wandel angehen und endlich wirklich nachhaltig leben. Nicht nur mit „nachhaltigen“ Shampooverpackungen aus xy % Recyclingplastikanteil, sondern wirklich so, dass es uns und der Umwelt, die uns am Leben hält, dauerhaft gut geht.

In den drei kommenden Monaten würde ich am Liebsten (wenn es sonst nichts ist…) eine Bewegung starten, in der WIR (diese ganze Website ist eine Einladung zum Mitmachen) beginnen, diese Welt zu skizzieren, in der wir bald leben werden (müssen, wenn wir überhaupt als Spezies weiterleben wollen bzw. dürfen, weil es uns dann ja insgesamt besser – glücklicher – gehen wird). Komplizierter Satz, wie schreibe ich es griffiger? Vielleicht benutzen wir mal das Wort Wandel für das, was wir Menschen verändern müssen, damit das, was mit dem Klima, der Artenvielfalt und dem Frieden passiert, nicht zur Katastrophe wird. Das würde dann auch den Namen „Klimawandelberatung“ rechtfertigen, denn ich will ja niemanden dazu beraten, wie sich die Klimakatastrophe ereignet oder wie sie besser überstanden werden kann, sondern ich möchte, dass wir den positiven Wandel hinbekommen. Zu einem nachhaltigen Miteinander, zu dem natürlich nicht nur der Erhalt der Umwelt gehört, sondern auch der Erhalt oder die Regenerationen von sozialen Strukturen, in denen Menschen ohne Gewalt, Ausbeutung, struktureller Ungerechtigkeit miteinander leben können.

Boah, kennst du das? Wertvolle Zeit damit zu verschwenden, nur um möglichst deutlich und ohne jemanden auszugrenzen oder zu verärgern zu beschreiben, dass du willst, dass die Welt BESSER wird, weil sie ansonsten offensichtlich IMMER SCHLIMMER wird? Jedenfalls, das gehen wir jetzt an.

Buchtipp: Die vier Wayfarer-Bücher von Becky Chambers – eine wirklich faszinierende optimistische Sci-Fi-Erzählung, die Lust auf ein friedliches Universum macht und die anstehenden Anpassungs-Herausforderungend der Menschheit ins richtige Verhältnis setzen.

Und erst recht und noch sehr viel direkter zum Thema: „Das Ministerium für Zukunft“ von Kim Stanley Robinson.

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